Inhalte des Energieausweises
Der Energieausweis dokumentiert alle wichtigen Kenndaten, die Einfluss auf den Energieverbrauch haben:
- Angabe des Primärenergiebedarfs
- Gebäudeinformationen wie Gebäudetyp, Baujahr, Wohneinheiten
- Qualität aller Außenhüllen des Gebäudes und der Dämmeigenschaften
- Anlagenaufwandszahl (Effizienz der Wärme- und Warmwassererzeugung) CO2-Emissionen
- Endenergiebedarf (Gas, Öl, Strom)
- Modernisierungstipps zur Einsparung von Energiekosten und gleichzeitiger Wertsteigerung der Immobilie
Welche Gebäude benötigen welchen Energieausweis
- Neubau: bedarfsorientierter Energieausweis ab sofort.
- Häuser nach umfassender Sanierung (mehr als 50 Prozent der Gebäudehülle wurde verändert) und/oder Modernisierung mit öffentlichen Mitteln: bedarfsorientierter
- Energieausweis ab sofort.
- Häuser mit bis zu vier Wohnungen, die vor 1965 errichtet wurden: bedarfsorientierter Energieausweis ab 1.1.2008.
- Häuser mit bis zu vier Wohnungen, die nach 1965 bis Ende 1977 errichtet wurden: bedarfsorientierter Energieausweis ab 1. Juli 2008
- Häuser, die nach 1978 errichtet wurden oder die mehr als vier Wohnungen haben: Wahlfreiheit zwischen bedarfsorientiertem und verbrauchsorientiertem Energieausweis.
Gebäudeenergieausweis (verbrauchsorientiert)
Beim verbrauchsorientierten Gebäudeenergiepass wird lediglich der Verbrauch der letzten 3 Jahre erfasst, was zu starken Ungenauigkeiten führen kann!
Denn es wird lediglich das Nutzerverhalten der jeweiligen Immobilie bewertet und die Energiebilanz kann bei einem neuen Nutzer wieder ganz anders aussehen!
Gründe für die starken Schwankungen können sein:
- Unterschiedliches Wohlempfinden, Temperaturschwanken des individuellen Wohlempfindens von bis zu 5°C
- nur zeitweise Nutzung der Immobilie
- schwankende Personenbelegung der Immobilie
Benötigte Daten für den verbrauchsorientierten Gebäudeenergiepass:
- Baujahr des Gebäudes
- Baujahr der Heizungsanlage
- die Verbräuche der letzten 3 Jahre
- Foto der Immobilie
- Wohnfläche
Der verbrauchsorientierte Energiepass durfte nur noch bis September 2008 ausgestellt werden.
Die darin enthaltenen Sanierungsvorschläge sind dem Verfahren entsprechend oberflächlich gehalten!
Gebäudeenergieausweis (bedarfsorientiert)
Diese Variante ist genauer und liefert vergleichbare Werte, da mit einer konstanten Raumtemperatur von 20°C gerechnet wird. Der Energiepass ist damit komplett Nutzerunabhängig!
Bei einem Vor-Ort-Termin wird die Gebäudehülle (Außenwand, Dach, Fenster, Kellerdecke) und die Heizungsanlage erfasst, berechnet und mit den entsprechenden Sanierungsvorschlägen ausgewertet. Durch die konkrete Erfassung können spezielle Sanierungsvorschläge erarbeitet und das Gebäude kann in einer Kategorie erfasst und verglichen werden.
Damit eine genaue Analyse gewährleistet werden kann, sind folgende Unterlagen erforderlich:
- ein vollständiger Plansatz des Gebäudes
- der letzte Kaminfeger-Messbericht
- Gas- oder Heizölrechnung der letzten 3 Jahre
Sämtliche Räume sollten begehbar sein, dies gilt insbesondere für den Heizungsraum und den Dachboden.